Foto: Karin Cramer
Bei der Lasurmalerei kann man das Bild zunächst in einer Farbe (z.B. Gelb, Magenta oder Cyanblau) komponieren. Zusätzlich wird immer wieder Weiß benötigt, um zu dunkle Stellen aufzuhellen. Man nennt das Weißhöhung. Es wird nicht auf der Leinwand gemischt, die Farben trocknen vor der nächsten Lasur.
Bei der Fleckenmalerei werden die Farben auf der Palette gemischt. Im Gegensatz zur Lasurmalerei kann man die Komposition und die Farben nicht in verschiedene Arbeitsgänge trennen. Vieles ist gleichzeitig zu beachten: kalte Farben, warme Farben, Farbklänge, Formen und die gesamte Komposition. Das ist eine echte Herausforderung.
Zunächst will ich versuchen, die Farben wichtiger zu nehmen als die Formen, muss das aufgebaute Stillleben genau anschauen und die Farben, die ich sehe, sorgfältig auf der Palette mischen.
Weitere Farben kommen auf die Leinwand. Mit den Blüten oben links bin ich noch nicht zufrieden. Warum ist der Topf unten rechts Weiß, das passt nicht. Auch wenn er in Wirklichkeit so aussieht, für das Bild geht es so nicht.
Der Topf unten rechts hat seine Farbe gefunden, doch die Blüten oben links und der ganze Bereich unten links noch nicht. Für den Hintergrund rechts gefallen mir die neu erfundenen Bäume gut.
Lasurmalerei und Fleckenmalerei habe ich in der Malwerkstatt von Ute Reichel kennen gelernt. www.malwerkstatt-utereichel.de
Magenta, Chinacridon Magenta, Kadmiumrot, Siena gebrannt, Lasur‑Orange, Kadmiumorange, Eisenoxidgelb, Kadmiumgelb, Zitronengelb, Chromoxidgrün, Kobalttürkis, Coelinblau, Preußischblau, Ultramarineblau, Titanweiß
Man braucht keine Farbtheorie, um zu malen. Manche mögen aber Theorie und zu denen gehöre ich. Allerdings sollte immer die Praxis vor die Theorie gestellt werden, wie Josef Albers in seinem Buch „Interaction of Color“ schreibt. Wer ab und zu die Praxis mit etwas Theorie ergänzen möchte, findet dazu vieles im Internet.